TPE und Silikon im Vergleich für Produktdesignerinnen und - Designer

Grundsätzlich ist ein Vergleich zwischen Thermoplastischen Elastomeren (TPE) und Silikonkautschuken bzw. Silikonelastomeren wie eine Gegenüberstellung von Äpfeln und Birnen, bei der es am Ende nur wenige Gemeinsamkeiten gibt. Desgleichen sind TPE und Silikon meist weiche, elastische Materialien mit ähnlichen haptischen Eigenschaften, unterscheiden sich jedoch elementar in ihrer chemischen Beschaffenheit. 
TPE sind Thermoplastische Elastomere und Silikone gehören zur Gruppe der Elastomere. Dies führt zu erheblichen Unterschieden für die Verarbeitung, den technischen Produkteigenschaften, Aspekte der Nachhaltigkeit und letztlich den Einsatzbereichen. 
Magdalena Michl, Produktmanagerin EMEA, geht in diesem Blogpost auf die Besonderheiten der beiden Materialien ein.

TPE und Silikon im Vergleich für Produktdesignerinnen und - Designer

Wenn es um die Wahl zwischen thermoplastischen Elastomeren (TPE) und Silikonkautschuk geht, ist es wichtig, sich über die Stärken der jeweiligen Materialien im Klaren zu sein. Ich habe für Sie einen sehr allgemeinen Vergleich zusammengestellt. Bitte beachten Sie jedoch, dass es zu jeder Regel immer Ausnahmen gibt – auch hier:
 

• Herstellung und Nachhaltigkeit: TPE bieten vielseitige Modifizierungsmöglichkeiten, sind recycelbar und können aus nachhaltigen Rohstoffen produziert werden. Außerdem haben TPE im Vergleich zu Silikonen in der Regel einen niedrigeren CO2-Fußabdruck.

   

• Verarbeitung: TPE können im Spritzguss- und Extrusionsverfahren verarbeitet, und aufgrund ihrer Haftung zu verschiedensten Thermoplasten im Mehrkomponentenverfahren eingesetzt werden. Sie bieten ein sehr breites Verarbeitungsfenster. TPE stellen Fertigteile direkt aus der Form bereit, während verarbeitetes Silikon oft eine zusätzliche Nachbehandlung erfordert.

   

• Anwendung: Ein entscheidendes Merkmal von vernetzten Silikonen ist ihre hohe Elastizität über einen weiten Temperaturbereich (bis 250 °C) und dies auch bei hohen mechanischen Wechselbelastungen. Dies verdanken sie ihrem kovalent gebundenen 3D-Netzwerk, das sie zudem sehr beständig gegen Chemikalien, UV- und Witterungseinflüsse macht. Von diesem Eigenschaftsprofil profitieren zum Beispiel elastische Backformen und Dosierschläuche in der Lebensmittel- und Chemieindustrie. TPE hingegen dominieren in einer Vielzahl von Mehrkomponentenanwendungen, von Automobilanwendungen im Innen- und Außenbereich über Konsumgütern zu Spielzeug und Sportartikeln, bei denen Flexibilität in der Rezeptur und Verarbeitbarkeit stark im Vordergrund stehen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jede Lösung Stärken hat und die Entscheidung immer individuell vom letztendlichen Einsatzzweck abhängig gemacht werden muss. Aufgrund der unterschiedlichen USPs der Materialien sind die Anwendungsbereiche im Normallfall klar voneinander abgrenzbar. In überschneidenden Anwendungsbereichen, in denen Alternativen abgewogen werden können, empfiehlt es sich, einen Produktexperten hinzuzuziehen.

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