Teil 1/3: TPE als Teil von Polyolefin-Recyclingströmen

Die Wiederverwertbarkeit von thermoplastischen Elastomeren (TPE) oder genauer gesagt von thermoplastischen Styrol-Elastomeren (TPE-S oder TPS) in Kunststoff-Recyclingströmen ist seit Jahrzehnten ein heißes Thema. Während die Zahl der im Co-Spritzgussverfahren hergestellten Hart-/Weichverpackungen und Konsumgüter mit TPE zugenommen hat, fordert die geänderte Verpackungsrichtlinie 94/62/EG höhere Recyclingquoten für Verpackungsabfälle, und die Verpackungsindustrie entwickelt Lösungen, um den Wandel von einer linearen zu einer kreislauforientierten Kunststoffwirtschaft anzugehen.

Bei der Entwicklung von Materialien wird die Recyclingfähigkeit mehr denn je im Mittelpunkt stehen. Daher entwickelt die Verpackungsindustrie Lösungen, welche auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kreislaufwirtschaft ausgerichtet sind. Es gibt Richtlinien und nationale Empfehlungen für die Gestaltung von Kunststoffverpackungen. Das Sortierverfahren ist auf Materialgruppen ausgerichtet und erkennt das Hauptpolymer und sortiert z. B. Mehrkomponentenverpackungen aus PP mit TPS-Anteilen in den PP-Strom.

 

Angesichts der Bedenken hinsichtlich der Machbarkeit von TPE als Teil von Kreislauflösungen für Polyolefine haben wir 2020 ein Projekt zum Nachweis der Kompatibilität ausgewählter TPS-Materialien mit PP- und HDPE-Recyclingströmen gestartet. Gemeinsam mit dem Institut cyclos-HTP als unabhängigem Projektpartner arbeiteten wir daran, eine solide wissenschaftliche Grundlage für die Bewertung und Neudefinition der Co-Recyclingfähigkeit von TPE zu schaffen.

Das Ergebnis: Entsprechende Zertifikate zur Co-Recyclingfähigkeit in PP- und HDPE-Recyclingströmen sind öffentlich zugänglich und können für jedes Compound in der Datenbank auf unserer Website heruntergeladen werden.